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Gesell­schaft­li­che Erwar­tun­gen und eine sexu­al­feind­li­che Erzie­hung haben den Zöli­bat der Stu­den­ten bewirkt. Finan­zi­el­le Nach­tei­le, Schwie­rig­kei­ten bei der Woh- nungs­su­che, Gefahr des Stu­di­en­ab­bruchs, wenn Kin­der kom­men, hal­ten noch immer vie­le Stu­den­ten von der Hei­rat ab. Trotz­dem ist bereits jetzt die Unter­brin­gung von Stu­den­ten­kin­dern außer­halb der Fami­lie eine Schwie­rig­keit, die häu­fig die Ursa­che für den Stu­di­en- abbruch eines Eltern­teils – meist der Mut­ter – ist.

Die Ein­rich­tung von Uni­ver­si­täts­kin­der­krip­pen kann hier nur eine vor­über­ge­hen­de Abhil­fe sein, wel­che die Unfä­hig­keit der Gesell­schaft, auf die­sem Sek­tor der Sozi- alauf­ga­ben Lösun­gen zu schaf­fen, nur verschleiert.

Eine Lösung ist die Ein­rich­tung von Kin­der­auf­be- wah­rungs­stät­ten in allen Stadt­ge­bie­ten, die allen Fami­li- en offen ste­hen und einen früh­zei­ti­gen Aus­gleich der so- zial­struk­tu­rel­len Fak­to­ren in der Kin­der­er­zie­hung er-

mög­li­chen. Sie müs­sen so orga­ni­siert sein, dass nicht nur zu bestimm­ten Zei­ten die Auf­nah­me und das Abho­len statt­fin­den, son­dern auch die kurz­fris­ti­ge und vor allem die abend­li­che Auf­be­wah­rung mög­lich ist.

Aus­zug aus der „Pro­gram­ma­ti­schen Erklä­rung zur Sozi- alpo­li­tik im uni­ver­si­tä­ren Bereich“ der 20. ordent­li­chen Mit­glie­der­ver­samm­lung des Ver­bands Deut­scher Stu- den­ten­schaf­ten vom 4. bis 10. März 1968 in Mün­chen (Sei­te 21 der im Ver­lag Stu­den­ten­schaft 1968 erschie- nenen Beschlusssammlung)

Kin­der­auf­be­wah­rung

Ord­nung der Wis­sen­schaft 2024, ISSN 2197–9197

84 ORDNUNG DER WISSENSCHAFT 1 (2024), 83–84