Im April 2016 wurde an der Leibniz Universität Hanno- ver (LUH) das Leibniz Forschungszentrum Wissenschaft und Gesellschaft gegründet, das unter dem englischen Namen Leibniz Center for Science and Society (LCSS) firmiert.1 Das LCSS betreibt theoriegeleitete, grundla- genorientierte und empirisch fundierte Wissenschafts- und Hochschulforschung und fokussiert insbesondere die Wechselwirkungen von Wissenschaft und Gesell- schaft.
Das LCSS ist eine zentrale und somit fakultätsüber- greifende Einrichtung der LUH, an der maßgeblich fünf Disziplinen beteiligt sind: Soziologie, Wirtschaftswis- senschaften, Philosophie, Politikwissenschaften und Rechtswissenschaften. Darüber hinaus sind die zwei Professuren „Wissenschaft und Gesellschaft“ und „Me- thodologie der Hochschul- und Wissenschaftsfor- schung“ direkt am LCSS angesiedelt. Das LCSS ist ein Forschungszentrum mit eigener Geschäftsstelle und ei- genen Organisationsstrukturen und unabhängig von den Instituten und Fakultäten, aus denen die beteiligten Mitglieder stammen. Unter den Mitgliedern des LCSS ist das Deutsche Zentrum für Hochschul- und Wissen- schaftsforschung (DZHW) mit seiner wissenschaftli- chen Geschäftsführung zentral repräsentiert. Ein wis- senschaftlicher Beirat berät das LCSS und wirkt an För- derentscheidungen mit. Für die ersten fünf Jahre wird das LCSS durch Mittel aus dem Volkswagen-Vorab ge- fördert und stellt damit ein profilbildendes Projekt nicht nur für die LUH, sondern auch für das Land Niedersach- sen dar.
I. Der Weg zum LCSS
Die Gründung des LCSS bildet den vorerst letzten Schritt, Hannover als maßgeblichen Standort der Wis- senschafts- und Hochschulforschung in Deutschland zu etablieren. Auf dem Weg dorthin gab es verschiedene strukturelle Veränderungen der hannöverschen, aber auch der bundesweiten Hochschul- und Wissenschafts- forschungs-Landschaft. Der Prozess erstreckte sich ins- gesamt über mehrere Jahre. Zwei Entwicklungen waren
- 1 Das LCSS finden Sie unter folgender Adresse: https://www.lcss. uni-hannover.de/.
- 2 Wissenschaftsrat (2014): Institutionelle Perspektiven der empiri- schen Wissenschafts- und Hochschulforschung in Deutschland,
zentral: einerseits die Evaluation der deutschen Hoch- schul- und Wissenschaftsforschung durch den Wissen- schaftsrat (WR 2014)2 und andererseits die Veränderun- gen am Standort Hannover, sowohl an der Leibniz Uni- versität als auch bei der ehemaligen HIS GmbH.
Auf Seiten der LUH war mit der Umbenennung des Philosophischen Seminars in das Institut für Philoso- phie, welches mit einem starken Fokus auf die Wissen- schaftsphilosophie neu gegründet wurde, ein erster sichtbarer Schritt unternommen worden, ein spezifi- sches Profil im Bereich der Wissenschaftsforschung aus- zuprägen. Nach der Einführung des Masterstudiengangs Wissenschaftsphilosophie folgte in Kooperation mit der Universität Bielefeld nur wenige Jahre später die erfolg- reiche Einwerbung des DFG-Graduiertenkollegs 2073: Die Integration von theoretischer und praktischer Wissen- schaftsphilosophie. Ein weiterer Schritt seitens der LUH war die Neuausrichtung des Instituts für Soziologie in Richtung Hochschul- und Wissenschaftsforschung und damit verbunden die Schaffung neuer Professuren wie bspw. die für Bildungssoziologie mit einem Schwer- punkt auf den tertiären Bildungsprozessen. Auch hier entstand ein Masterstudiengang, der interdisziplinäre MA Wissenschaft und Gesellschaft,3 bei dem in der Lehre die Soziologie, die Politik‑, Rechts‑, und Wirtschaftswis- senschaft sowie die Philosophie umfangreich beteiligt sind. Dies führte zu einem aus heutiger Sicht wichtigen Integrationsprozess. Einerseits wurden neben der Philo- sophie und der Soziologie weitere Disziplinen und Fa- kultäten an der LUH in das Forschungsfeld der Hoch- schul- und Wissenschaftsforschung eingebunden. Ande- rerseits hat der MA Wissenschaft und Gesellschaft dazu beigetragen, die LUH und die damalige HIS GmbH (heute: DZHW) enger zusammenzuführen, denn der Studiengang wurde gemeinsam geplant und wird nun in enger Kooperation zwischen LUH und DZHW durchgeführt.
Vor zwei Jahren hat die LUH das Thema Hochschul- und Wissenschaftsforschung zentral aufgegriffen und Wissenschaftsreflexion zu einem ihrer vier Profilschwer- punkte erklärt und damit deutlich sichtbar bekundet,
Positionspapier, Drs. 3821–14. Berlin.
3 Nähere Informationen zum Master Wissenschaft und Gesellschaft
siehe unter https://www.wisges.uni-hannover.de/.
Eva Barlösius und Nadja Bieletzki
Der Wissensgesellschaft auf der Spur – das Leibniz Forschungszentrum Wissenschaft und Gesellschaft (LCSS)
Ordnung der Wissenschaft 2018, ISSN 2197–9197
20 ORDNUNG DER WISSENSCHAFT 1 (2018), 19–22
welche Bedeutung dieses Forschungs- und Lehrgebiet an der LUH hat.
Die Gründung des Deutschen Zentrums für Hoch- schul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) aus der ehemaligen HIS GmbH heraus war ein weiterer wichti- ger Schritt, um Hannover zum zentralen Standort der Hochschul- und Wissenschaftsforschung zu machen. Der Wissenschaftsrat hatte in seiner Stellungnahme zum HIS-Institut für Hochschulforschung (HIS-HF) von 20134 empfohlen, dieses Institut forschungsorientierter aufzu- stellen, es stärker mit der akademischen Hochschul- und Wissenschaftsforschung zu vernetzen, die Abteilungslei- tungen mit gemeinsam mit den Universitäten berufenen Professorinnen und Professoren zu besetzen, aber auch weiterhin Politikberatung für Bund und Länder durch- zuführen. In seinem ein Jahr später vorgelegten Positi- onspapier Institutionelle Perspektiven der empirischen Wissenschafts- und Hochschulforschung in Deutschland5 hat der Wissenschaftsrat (WR) diese Empfehlungen wei- ter präzisiert und die Zusammenführung des HIS-Insti- tuts für Hochschulforschung mit dem Institut für For- schungsinformation und Qualitätssicherung (IFQ) nahe- gelegt. Die Zusammenführung wurde 2016 mit der Gründung des DZHW realisiert. Gegenüber der LUH sprach der WR die Erwartung aus, sich aktiv und dauer- haft für Wissenschafts- und Hochschulforschung zu en- gagieren und zu diesem Zweck eine zum DZHW kom- plementäre Forschungseinrichtung aufzubauen: Dies ist nun das LCSS.
II. Forschung am LCSS
Wie die kurze Gründungsgeschichte des LCSS bereits andeutet, finden hier verschiedene Entwicklungen und Ideen zusammen. Insbesondere die in den Papieren des WR geäußerten Empfehlungen fielen bei den Mitglie- dern des LCSS auf fruchtbaren Boden. Neben der Anre- gung, ein neues Forschungszentrum komplementär zum DZHW aufzustellen, hatte der WR in seinem Positions- papier weitere Hinweise dafür gegeben, welche For- schungsprogrammatik sich eine solche universitäre Ein- richtung geben sollte. So bemängelte er insbesondere, dass es der deutschen Wissenschafts- und Hochschulfor- schung an spezifischer Theoriebildung fehle und zudem mehr Wert auf die Methodenentwicklung zu legen sei. Diese Kritik haben die Mitglieder des LCSS aufgegriffen
- 4 Wissenschaftsrat (2013): Stellungnahme zum HIS-Institut für Hochschulforschung (HIS-HF), Hannover, Drs. 2848–13. Berlin.
- 5 Wissenschaftsrat (2014), siehe Fn. 2.
- 6 Schofer, Evan/Meyer, John W. (2005): The Worldwide Expansion ofHigher Education in the Twentieth Century. In: American Socio-
und die Forschungsprogrammatik des LCSS dement- sprechend ausgerichtet.
Die große theoretische Herausforderung, die die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im LCSS ge- meinsam angehen wollen, ist es, eine systematische Be- schreibung des Übergangs von der wohlfahrtsstaatlichen Industriegesellschaft zur globalisierten Wissensgesell- schaft zu erarbeiten. Wenn wissenschaftliches Wissen und wissenschaftliche Expertise von beinahe allen sozia- len Feldern wie Politik, Wirtschaft, Kunst und Kultur, Erziehung usw. immer mehr genutzt werden, dann hängt nicht nur die Nutzung, sondern auch der Nutzen ganz wesentlich davon ab, dass die Akteurinnen und Akteure dieser Felder zunehmend akademisch (aus)gebildet sind. Denn wissenschaftliche Kenntnisse und Fähigkeiten sind nicht nur nötig, um wissenschaftliches Wissen zu produzieren, sondern auch, um es zu verstehen und praktisch anzuwenden. Hierfür wurde die Professur fürWissenschaft und Gesellschaft am LCSS eingerichtet. Die große methodologische Herausforderung besteht darin, Begriffe, Kategorien und Klassifikationen zu entwickeln, mit denen sich die veränderte gesellschaftliche Position von Wissenschaft und Hochschule angemessen empi- risch erfassen lässt. Dies ist das zentrale Forschungsfeld der Professur für Methodologie der Hochschul- und Wis- senschaftsforschung des LCSS. Die Bedeutsamkeit dieser Professur lässt sich womöglich an Beispielen besser ver- deutlichen: Was heißt Bildungsaufstieg, wenn beinahe 40 % einer Alterskohorte eine Hochschule besuchen, ein akademischer Abschluss also quasi zum Normalstan- dard6 geworden ist? Welche Begriffe sind geeignet, die Verflechtung von Wissenschaft und Wirtschaft zu be- schreiben, wenn klar ist, dass Worte wie Wissenstrans- fer7 unpassend geworden sind?
Diese großen forschungsprogrammatischen Linien sind − theoretisch wie auch methodologisch − auf zwei Dinge ganz wesentlich angewiesen: auf Interdisziplinari- tät und auf die Überwindung der Trennung von Hoch- schul- und Wissenschaftsforschung. Interdisziplinarität ist für die Forschungsprogrammatik des LCSS kenn- zeichnend, denn keine Frage mit Bezügen zur Hoch- schul- und Wissenschaftsforschung kann aus einer ein- zelnen disziplinären Perspektive heraus beantwortet werden. Die globalisierte Wissenschaftsgesellschaft, so die aktuelle Forschung, stellt einen ähnlichen Epochen- bruch dar wie jenen von der Agrar- zur Industriegesell-
logical Review, Vol. 70, 898–920.
7 Mayntz, Renate/Neidhardt, Friedhelm/Weingart, Peter/Wengen-
roth, Ulrich (Hg.) (2015): Wissensproduktion und Wissenstransfer. Bielefeld: transcript.
Barlösius/Bieletzki Leibniz Forschungszentrum Wissenschaft und Gesellschaft (LCSS) 2 1
schaft. Eine solchermaßen umfassende Dynamik kann nicht aus der Perspektive von einigen wenigen Diszipli- nen erfasst und schon gar nicht erklärt werden.
Die Zusammenführung von Wissenschafts- und Hochschulforschung ist für das LCSS eine unumgängli- che Notwendigkeit. Die Trennung in zwei vermeintlich unabhängige Forschungsgebiete, die sich auf sämtlichen Ebenen wissenschaftlicher Institutionen und Organisati- onen etabliert hat, ist eher hinderlich denn hilfreich, um zu verstehen, was die Wissensgesellschaft charakterisiert und welche Prozesse und Dynamiken ablaufen. Gewiss gibt es Themenbereiche der Hochschul- wie der Wissen- schaftsforschung, bei denen keine direkte Interdepen- denz zwischen Wissenschaft und Hochschule besteht, aber will man die Hauptkennzeichen der Wissensgesell- schaft erfassen, dann wird man nicht umhin kommen, die Perspektiven der Hochschul- und Wissenschaftsfor- schung zusammenzubringen.
Das u.a. daraus resultierende Forschungsprogramm des LCSS umfasst vier Forschungsachsen, die eine Syste- matisierung der vielfältigen Wechselwirkungen zwi- schen Wissenschaft und Gesellschaft vornehmen: 1. Epi- stemologie, 2. Legitimation und Normativität, 3. Funkti- onale Differenzierung und 4. Soziale Differenzierung. Es handelt sich hierbei zunächst um eine heuristische Syste- matisierung, die sich von generalisierten theoretischen Annahmen über Gegenwartsgesellschaften herleitet. Die erste Forschungsachse „Epistemologie“ ist auf die Art und Weise der wissenschaftlichen Erkenntnisgewinnung konzentriert. Im Mittelpunkt steht die Frage nach den Bedingungen und Kontexten der Wissensgenerierung, ob und wie diese auf die Unabhängigkeit von Wissen- schaft wirken. Die zweite Forschungsachse „Legitimati- on und Normativität“ begründet sich einerseits daraus, dass die Wechselwirkungen zwischen Wissenschaft und Gesellschaft und die interne Ausgestaltung des wissen- schaftlichen Feldes nach Erklärung und Rechtfertigung verlangen. Andererseits ergibt sie sich daraus, dass wis- senschaftliches Wissen, insbesondere wissenschaftliche Expertise, von anderen sozialen Feldern − vor allem der Politik − zur Argumentation und zur Legitimation von Entscheidungen genutzt wird. Die dritte Forschungsach- se „Funktionale Differenzierung“ impliziert, dass Ge- genwartsgesellschaften funktional differenziert sind und das Verhältnis von Wissenschaft zu sozialen Feldern wie auch zur Gesellschaft durch funktionale Differenzierung charakterisiert ist. Hier steht die Frage im Zentrum, wie sich das Spannungsverhältnis von Autonomie und Hete- ronomie für Wissenschaft und Gesellschaft gestaltet. Die
8 Hier finden sich Kurzbeschreibungen der Brückenprojekte: https:// www.lcss.uni-hannover.de/brueckenprojekte.html.
vierte Forschungsachse „Soziale Differenzierung“ drückt aus, dass neben funktionalen auch sozialstrukturelle Dif- ferenzierungsprozesse wirksam sind, und zwar ebenfalls im Verhältnis zu anderen sozialen Feldern und zur Ge- samtgesellschaft wie auch innerhalb der Wissenschaft. In der Forschung zu dieser Achse ist von besonderem Inte- resse, wie und an welchen sozialen Differenzierungspro- zessen Hochschule und Wissenschaft beteiligt sind.
Die Ausrichtung an diesen Forschungsachsen bedarf besonderer Anreize und Strukturen, wofür das LCSS eine interne Forschungsförderung bereitstellt: die Brü- ckenprojekte. Die Brückenprojekte dienen der Realisie- rung der geschilderten Forschungsprogrammatik und werden aus dem LCSS-eigenen Etat finanziert. Idealer- weise dienen sie der Anschubfinanzierung für größere Drittmittelanträge, der Beforschung innovativer Frage- stellungen, aber in jedem Fall der weiteren Integration der LCSS-Forscherinnen und ‑Forscher auf der Ebene konkreter Projekte. Brückenprojekte können von den Mitgliedern des LCSS in Kooperation mit anderen Wis- senschaftlerinnen und Wissenschaftlern beantragt wer- den. Die Antragstellung ist entlang der Idee des LCSS an verschiedene Voraussetzungen geknüpft: Die geplante Forschung muss interdisziplinär angelegt sein, systema- tisch Verbindungen zwischen Wissenschaft und Hoch- schule untersuchen und sich thematisch einer der vier Forschungsachsen zuordnen lassen. Gegenwärtig wer- den am LCSS drei Brückenprojekte bearbeitet, drei wei- tere starten im Jahr 2018.8
III. Graduiertenschule Wissenschaft und Gesellschaft
Die Ausbildung von qualifiziertem wissenschaftlichen Nachwuchs ist dem LCSS ebenfalls ein wichtiges Anlie- gen, weshalb am LCSS eine eigene Graduiertenschule, die gemeinsam mit dem DZHW durchgeführt wird, beheimatet ist.9 Die interdisziplinäre Aufstellung und die theoriegeleitete und grundlagenorientierte Forschung des LCSS, die enge Zusammenarbeit mit dem DZHW, das über einen überaus großen „Datenschatz“ zur Hoch- schul- und Wissenschaftsforschung verfügt, sind ideale Voraussetzungen für eine erfolgreiche und originelle Promotion. Die Doktorandinnen und Doktoranden des LCSS haben verschiedene disziplinäre Hintergründe und sind also selbst eine interdisziplinäre Gruppe von jungen Hochschul- und Wissenschaftsforscherinnen und ‑forschern.
Neben den Stipendiatinnen und Stipendiaten der LCSS-Graduiertenschule können auch Doktorandinnen
9 Nähere Informationen siehe unter https://www.lcss.uni-hannover. de/graduiertenschule.html.
22 ORDNUNG DER WISSENSCHAFT 1 (2018), 19–22
und Doktoranden der LUH als Mitglieder der Graduier- tenschule aufgenommen werden, wenn deren Thema zur Forschungsprogrammatik des LCSS passt.
Im Lehrprogramm, an dem sich alle am LCSS vertre- tenen Disziplinen beteiligen, werden die Doktorandin- nen und Doktoranden in die verschiedenen disziplinä- ren Forschungsperspektiven, Theorien und Methoden zu den Wechselwirkungen zwischen Wissenschaft und Gesellschaft und zur Bedeutung der Hochschulbildung in den Gegenwartsgesellschaften eingeführt.
Das LCSS besteht nunmehr anderthalb Jahre, die wichtigsten Strukturen sind aufgebaut, die Brückenpro-
jekte führen zu einer Integration der Disziplinen, zusätz- liche Drittmittel sind eingeworben und die Kooperation mit dem DZHW entwickelt sich sehr gut. Weitere größe- re Projekte sind in Planung.
Eva Barlösius leitet gegenwärtig das LCSS, sie hat eine Professur für Makrosoziologie. Ihre Arbeitsschwer- punkte sind Wissenschafts- und Hochschulforschung sowie Ungleichheits- und Kultursoziologie.
Nadja Bieletzki ist Koordinatorin des LCSS. Sie hat über „The Power of Collegiality – a qualitative analysis of university presidents‘ leadership“ promoviert.