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I. Vor­be­mer­kung

Seit eini­gen Jah­ren durch­dringt Künst­li­che Intel­li­genz immer mehr Aspek­te des täg­li­chen Lebens. Sie beein- flusst die Art und Wei­se, wie wir ein­kau­fen und kom­mu- nizie­ren, sie schafft neue Metho­den für die Dia­gnos­ti­zie- rung und Behand­lung von Krank­hei­ten. Sie eröff­net viel­fäl­ti­ge Mög­lich­kei­ten der Pro­duk­ti­on von Tex­ten und Bil­dern, deren Qua­li­tät wei­ter vor­an­schrei­tet. Dies sind nur eini­ge Anwen­dungs­be­rei­che der Schlüs­sel­tech- nolo­gie. Spä­tes­tens mit der Frei­ga­be von ChatGPT im Novem­ber 2022 spürt die brei­te Bevöl­ke­rung die Wirk- kraft gro­ßer KI-Model­le unmittelbar.

Als eine der füh­ren­den Bil­dungs- und For­schungs­re- gio­nen Deutsch­lands und Euro­pas ist der Frei­staat Bay- ern glei­cher­ma­ßen Objekt, aber auch ein bedeu­ten­der Gestal­ter der durch KI anste­hen­den Trans­for­ma­ti­on. Absicht ist es, die inno­va­ti­ve Kraft der KI gezielt zu nut- zen, um ein bes­se­res Lern­um­feld für unse­re Stu­die­ren- den zu schaf­fen, die For­schung zu stär­ken und die Posi- tion in der glo­ba­len Bil­dungs- und Tech­no­lo­gie­land- schaft wei­ter zu fes­ti­gen. Und wir wol­len unse­ren Bei­trag leis­ten, die Sou­ve­rä­ni­tät Deutsch­lands und Euro­pa in ei- ner KI-Welt zu unterstützen.

Im Rah­men mei­nes Vor­trags möch­te ich Ihnen einen Über­blick über die Ent­wick­lun­gen der letz­ten Jah­re ge- ben, den Sta­tus quo mit aus­ge­wähl­ten Bei­spie­len be- schrei­ben und abschlie­ßend einen Blick auf mög­li­che Her­aus­for­de­run­gen in der Zukunft werfen.

II. För­der­phi­lo­so­phie und Ziel­set­zun­gen: High­Tech Agen­da Bay­ern und KI-Mis­si­on des Frei­staats Bayern

1. High­Tech Agen­da Bayern

In der Legis­la­tur­pe­ri­ode 2018 bis 2023 war baye­ri­sche Wis­sen­schafts­po­li­tik eng mit der High­Tech Agen­da Bay- ern – kurz HTA – ver­bun­den; für die neue Legis­la­tur­pe- riode 2023 bis 2028 wird sich dies fort­set­zen. In öffent­li- chen Ver­laut­ba­run­gen wie in Pres­se­ar­ti­keln steht dabei die Künst­li­che Intel­li­genz gleich­sam für die gesam­te HTA-Initia­ti­ve, obwohl die­se auch ande­re Wissen-

schafts­fel­der umfasst und die Hoch­schu­len in ihrer gesam­ten Fächer­viel­falt unter­stüt­zen möchte.

Bei der Kon­zep­ti­on und der Umset­zung der HTA wa- ren und sind Baye­ri­sches Wis­sen­schafts­mi­nis­te­ri­um und Baye­ri­sches Wirt­schafts­mi­nis­te­ri­um arbeits­tei­lig tätig – ihren jewei­li­gen Auf­ga­ben fol­gend, zugleich über­grei- fen­de gesell­schaft­li­che und staat­li­che Belan­ge gemein- sam ver­fol­gend. Ziel ist, für einen kon­ti­nu­ier­li­chen Fluss von Wis­sen, Tech­no­lo­gien und Inno­va­tio­nen im Bereich KI zu sor­gen — von der Grund­la­gen­for­schung über die ange­wand­te For­schung bis hin zum Tech­no­lo­gie­trans­fer in Start-ups und der Anwen­dung in der Indus­trie. Damit sol­len die Mög­lich­kei­ten der Künst­li­chen Intel­li­genz der Wis­sen­schaft, Wirt­schaft und letzt­lich auch der Gesell- schaft ins­ge­samt zugu­te­kom­men und zugleich Bay­erns und Deutsch­lands Bei­trag und Bedeu­tung an der Spit­ze von glo­ba­len KI-Ent­wick­lun­gen festigen.

2. Leit­ge­dan­ken der KI-Mission

Dabei wird die KI-Mis­si­on des Frei­staats von meh­re­ren Leit­ge­dan­ken getragen:

Zum einen von der inno­va­ti­ons­för­dern­den Kraft der Ver­net­zung. Ange­sichts der immensen Her­aus­for­de­run- gen durch den inter­na­tio­na­len Wett­be­werb sind die enge Ver­bin­dung von Exper­ti­se und Res­sour­cen Vor­aus­set- zung dafür, wis­sen­schaft­li­che Erfol­ge zu erzie­len und tech­no­lo­gi­sche Sou­ve­rä­ni­tät hof­fent­lich wei­test­ge­hend bewah­ren kön­nen. Die Metho­de des Zusam­men­wir­kens ver­teil­ter Kom­pe­tenz ist typisch für die aus­dif­fe­ren­zier­te Wis­sen­schafts­land­schaft in der Bun­des­re­pu­blik Deutschland.

Zum ande­ren ver­trau­en wir auf das Prin­zip „Stär­ken stär­ken“. Gezielt wird an Berei­che und Stand­or­te ange- knüpft, die auch im welt­wei­ten Maß­stab als sicht­bar und exzel­lent gel­ten. Die Viel­falt der Mög­lich­kei­ten, auf ho- hem Niveau, macht die­se Stand­or­te zudem attrak­tiv für qua­li­fi­zier­te Stu­die­ren­de, auch aus dem Aus­land, denen umfäng­li­che beruf­li­che Per­spek­ti­ven ob in der Wis­sen- schaft, in Start-ups oder in der Indus­trie offen­ste­hen. Wenig über­ra­schend ver­trau­en wir auf die Frei­heit der For­schung als einen wei­te­ren Leit­ge­dan­ken der bayeri-

Micha­el Greiner

Künst­li­che Intel­li­genz in der baye­ri­schen Hoch­schul- politik

Ord­nung der Wis­sen­schaft 2024, ISSN 2197–9197

46 ORDNUNG DER WISSENSCHAFT 1 (2024), 45–50

schen KI-Mis­si­on. Denn ech­te Inno­va­tio­nen und Fort- schritt sind nur in einem Umfeld mög­lich, in dem For- schen­de die Frei­heit haben, ihre Ideen ohne Ein­schrän- kun­gen zu verfolgen.

Ins­be­son­de­re die fol­gen­den Aus­füh­run­gen in Zif­fer III und IV zu Grund­li­ni­en der För­de­rung wer­den hof- fent­lich ver­deut­li­chen, dass die Leit­ge­dan­ken der Ver- net­zung und der „Stär­ken stär­ken“ Grund­la­ge bestimm- ter wis­sen­schafts­po­li­ti­scher Set­zun­gen in der HTA wa- ren, aber zugleich ver­sucht wur­de, die Eigen­ver­ant­wor- tung der Hoch­schu­len und ihrer Fach­kul­tu­ren – zum Teil in Kom­bi­na­ti­on mit dem Wett­be­werbs­ge­dan­ken – zu wah­ren und als Grund­la­ge für Inno­va­ti­on und Fort- schritt anzuerkennen.

Die Befol­gung aller die­ser Leit­ge­dan­ken soll dazu bei­tra­gen, „Die Bes­ten nach Bay­ern und Deutsch­land zu holen“, also die füh­ren­den Köp­fe und Talen­te in der KI zu gewin­nen. Erfah­re­ne Wis­sen­schaft­le­rin­nen und Wis- sen­schaft­ler, ange­se­he­ne jun­ge For­sche­rin­nen und For- scher sowie talen­tier­te Stu­die­ren­de sol­len ange­zo­gen wer­den. Unter­stüt­zend wirkt hier­bei die gro­ße Anzahl an renom­mier­ten und sich inhalt­lich gegen­sei­tig be- fruch­ten­den For­schungs­ein­rich­tun­gen in Bayern.

III. Grund­li­ni­en der High­tech Agen­da Bayern

Die Grund­li­ni­en der HTA hat Herr Minis­ter­prä­si­dent Dr. Söder in sei­ner Regie­rungs­er­klä­rung vom 10.10.20191 dar­ge­stellt: Als Grund­la­ge für die Zukunfts­fä­hig­keit des Lan­des soll durch die HTA die Spit­zen­stel­lung Bay­erns im Wett­be­werb um die klügs­ten Köp­fe und sei­ne wis­sen- schaft­li­che und tech­no­lo­gi­sche Füh­rungs­rol­le nachhal- tig gesi­chert und kon­se­quent aus­ge­baut wer­den. Aus- drück­lich genannt sind ins­be­son­de­re die Künst­li­che Intel­li­genz, zudem Fel­der mit natur- oder tech­nik­wis- sen­schaft­li­cher Aus­rich­tung, wie Luft- und Raum­fahrt, Quan­ten­wis­sen­schaf­ten oder Cle­an­Tech. Die­se Schwer- punk­te wur­den nicht will­kür­lich gewählt, sie knüp­fen an Stär­ken der baye­ri­schen For­schungs­land­schaft an. Bei- spiels­wei­se war in den Jah­ren zuvor unter Betei­li­gung nam­haf­ter Uni­ver­si­tä­ten und gro­ßer, außer­uni­ver­si­tä­rer For­schungs­in­sti­tu­tio­nen ein Kom­pe­tenz­netz­werk KI auf­ge­baut wor­den; an eine High­tech Agen­da war zu die- sem Zeit­punkt noch nicht gedacht. Par­al­lel wur­den ers­te Schwer­punkt­set­zun­gen in der Künst­li­chen Intel­li­genz auf Bun­des- und auf euro­päi­scher Ebe­ne sicht­bar. Typisch für ein gewis­ses Selbst­ver­ständ­nis bayerischer

1 Regie­rungs­er­klä­rung des Baye­ri­schen Minis­ter­prä­si­den­ten Dr. Mar­kus Söder, MdL, am 10. Okto­ber 2019 vor dem Baye­ri­schen Land­tag: https://www.bayern.de/wp-content/uploads/2019/10/ hightech_agenda_bayern.pdf (06.11.2023)

Wis­sen­schafts­po­li­tik war in der Fol­ge, nicht zunächst auf einer Aus­ar­bei­tung von natio­na­len und euro­päi­schen För­der­pro­gram­men auf­zu­set­zen, son­dern eigen­ver­ant- wort­lich – über die HTA – Schwer­punk­te zu set­zen, an deren Beför­de­rung spä­ter auch Bund und Euro­pa teil­ha- ben, letzt­lich zum gemein­sa­men Gewinn.

Inhalt­lich ist die High­tech Agen­da Bay­ern ein Zu- sam­men­spiel aus vier auf­ein­an­der abge­stimm­ten Initia- tiven: Sie umfasst die För­de­rung von KI und wei­te­rer Zukunfts­fel­der mit eher natur- oder tech­nik­wis­sen- schaft­li­cher Aus­rich­tung, ein Sanie­rungs- und Beschleu- nigungs­pro­gramm für den Hoch­schul­bau, eine wei­trei- chen­de Reform des baye­ri­schen Hoch­schul­rechts sowie in der vor­nehm­li­chen Ver­ant­wor­tung des Wirt­schafts- minis­te­ri­ums eine Mit­tel­stand­sof­fen­si­ve, die die baye­ri- sche Wirt­schaft bei der digi­ta­len Trans­for­ma­ti­on unterstützt.

Inves­tiert wer­den damit – abge­si­chert in den Haus- halts­plä­nen des Wis­sen­schafts- und des Wirt­schafts­mi- nis­te­ri­ums – zunächst 3,5 Mil­li­ar­den Euro. Im Rah­men der Ver­ste­ti­gung im Hoch­schul­be­reich, die in der Rah- men­ver­ein­ba­rung zwi­schen den Hoch­schu­len und dem Frei­staat Bay­ern fest­ge­legt ist, sol­len in den Jah­ren 2024 bis 2027 wei­te­re 2 Mrd. Euro hinzutreten.2 Neben die­sen Finan­zie­rungs­sum­men sind die Bereit­stel­lung 1.000 neu­er Pro­fes­su­ren sowie die Schaf­fung von 13.000 Stu­di- enplät­zen quan­ti­ta­ti­ve Kern­aus­sa­gen der High­Tech Agen­da Bay­ern. In der prak­ti­schen Über­set­zung führt dies zu einem Zukunfts­pro­gramm, wel­ches auf Dau­er und Nach­hal­tig­keit ange­legt ist, denn es wer­den etwa 2.700 Stel­len zusätz­lich und dau­er­haft im wis­sen­schaft­li- chen Bereich geschaf­fen. In ein­zel­nen Pro­gramm­tei­len ist kein fach­li­cher Schwer­punkt (etwa auf Künst­li­che In- tel­li­genz) vor­ge­ge­ben, so dass auch ande­re Fächer­grup- pen wie die Geis­tes- und die Sozi­al­wis­sen­schaf­ten von der HTA pro­fi­tie­ren. Die kon­kre­te, fach­li­che Aus­rich- tung der Pro­fes­su­ren wur­de umfas­send von den Hoch- schu­len vorgenommen.

IV. Grund­li­ni­en der HTA-För­de­rung in der Künst­li- chen Intelligenz

Mit der HTA soll die KI-Kom­pe­tenz in Bay­ern auf allen Ebe­nen gestärkt und ein lan­des­wei­tes KI-Netz­werk auf- gebaut wer­den, wel­ches Wis­sen­schaft, Wirt­schaft und Gesell­schaft ver­knüpft. Im Zen­trum der Initia­ti­ve steht die Bereit­stel­lung von über 100 neu­en KI-Professuren

2 Vgl. Regie­rungs­er­klä­rung des Baye­ri­schen Staats­mi­nis­ters Mar­kus Blu­me, MdL, am 26. April 2023 vor dem Baye­ri­schen Land­tag: https://www.bayern.de/wp-content/uploads/2023/04/ Regierungserklaerung-Hightechland-Bayern.pdf (06.11.2023)

Grei­ner · Künst­li­che Intel­li­genz in der baye­ri­schen Hoch­schul­po­li­tik 4 7

vor­ran­gig an den staat­li­chen Uni­ver­si­tä­ten und Hoch- schu­len für Ange­wand­te Wis­sen­schaf­ten in Bay­ern, aber auch die Kunst­hoch­schu­len und die kirch­li­chen Hoch- schu­len sind in gewis­sem Umfang ein­be­zo­gen. Das Pro- gramm finan­ziert zudem eine Erst­aus­stat­tung und lau- fen­de Sach­mit­tel. Ein Matching sei­tens der Hoch­schu­len ist erwünscht, wur­de aber nicht als För­der­vor­aus­set­zung verlangt.

Den Leit­li­ni­en der Ver­net­zung und „Stär­ken stär­ken“ fol­gend, sind 50 der KI-Pro­fes­su­ren zur Auf­wer­tung von vier aus­ge­wähl­ten Kno­ten­stand­or­ten mit unter­schied­li- chen the­ma­ti­schen Schwer­punk­ten ein­ge­setzt. Die­se Stand­or­te sind Mün­chen mit sei­ner beson­de­ren Exper­ti- se im Bereich Maschi­nel­le Intel­li­genz und Robo­tik, Würz­burg als Data Sci­ence-Kno­ten, Erlan­gen mit Fokus auf das The­ma Gesund­heit und Ingol­stadt mit dem Schwer­punkt Mobilität.

Aus­ge­stat­tet mit einem her­aus­ra­gen­den Öko­sys­tem aus zwei Exzel­lenz­uni­ver­si­tä­ten, zahl­rei­chen wei­te­ren Hoch­schu­len, außer­uni­ver­si­tä­ren For­schungs­ein­rich- tun­gen sowie ein­schlä­gi­gen Unter­neh­men jeder Grö- ßen­ord­nung und einer leb­haf­ten Start-up-Sze­ne ist Mün­chen für eine zen­tra­le Rol­le prä­de­sti­niert. Für den Schwer­punkt Intel­li­gen­te Robo­tik steht dabei in ers­ter Linie das Munich Insti­tu­te of Robo­tics and Machi­ne In- tel­li­gence an der Tech­ni­schen Uni­ver­si­tät München3. Er- rich­tet als inte­gra­ti­ves For­schungs­zen­trum, beschrei­tet das MIRMI einen neu­en Weg zur trans­dis­zi­pli­nä­ren Bün­de­lung sei­ner Kräf­te auf sys­tem­wei­ten Schlüs­sel- tech­no­lo­gie­fel­dern. Mit meh­re­ren Robo­tik-Leucht­turm- initia­ti­ven etwa in den Berei­chen Arbeit, Mobi­li­tät und Gesund­heit arbei­tet das MIRMI dar­an, sei­ne For- schungs­er­geb­nis­se in die rea­le Welt zu überführen.

Mit dem MCML (Munich Cen­ter for Machi­ne Lear- ning)4 befin­det sich in Mün­chen auch eines der weni­gen deut­schen KI-Kom­pe­tenz­zen­tren, die Bund und Län­der seit dem 01.07.2022 nach Arti­kel 91b GG dau­er­haft ins­ti- tutio­nell för­dern. Das MCML ist eine gemein­sa­me Ini­ti- ati­ve von füh­ren­den For­schen­den von Lud­wig-Maxi­mi- lians-Uni­ver­si­tät Mün­chen und Tech­ni­scher Uni­ver­si­tät Mün­chen. Ziel des Zen­trums ist es, die Grund­la­gen­for- schung im Bereich Machi­ne Lear­ning mit engem Bezug zu Anwen­dun­gen in der Pra­xis voranzutreiben.

An der Uni­ver­si­tät Würz­burg ist das Cen­ter for Arti- fici­al Intel­li­gence in Data Science5 ent­stan­den. Es bildet

  1. 3  https://www.mirmi.tum.de/mirmi/startseite/ (06.11.2023)
  2. 4  https://mcml.ai/ (06.11.2023)
  3. 5  https://www.uni-wuerzburg.de/caidas/ (06.11.2023)
  4. 6  https://ki.thws.de/en/research/center-for-artificial-intelligence/(06.11.2023)

zusam­men mit dem Com­pe­tence Cen­ter Arti­fi­ci­al Intel- ligence and Robotics6 der HAW Würz­burg-Schwein­furt den baye­ri­schen KI-Kno­ten Data Sci­ence. Die­ser Stand- ort ver­knüpft For­schungs­ar­bei­ten zu Metho­den der Data Sci­ence und angren­zen­der KI-Berei­che mit diver­sen An- wen­dungs­fel­dern in der Wis­sen­schaft bis hin zu ver- schie­de­nen Aspek­ten der Inter­ak­ti­on von Mensch und Computer.

Zum Auf­bau des KI-Gesund­heits­kno­tens im Bereich der Medi­zin­tech­nik hat die Fried­rich-Alex­an­der-Uni- ver­si­tät Erlan­gen-Nürn­berg ein neu­es inter­dis­zi­pli­nä­res Depart­ment Arti­fi­ci­al Intel­li­gence in Bio­me­di­cal Engi- neering7 errich­tet, das an den drei The­men­fel­dern Pro- zes­se am Men­schen, Daten, Sen­so­ren und Gerä­te sowie Medi­zin­ro­bo­tik arbei­tet. Dabei ist der KI-Gesund­heits- kno­ten in das Clus­ter Medi­cal Val­ley ein­ge­bet­tet, das sei- ner­seits als Netz­werk-Struk­tur zwi­schen der Uni­ver­si­tät, ihrem Kli­ni­kum sowie den Medi­zin­tech­nik- und Ge- sund­heits-Unter­neh­men in der Regi­on ein­ge­rich­tet wurde.

Der KI-Mobi­li­täts­kno­ten in Ingol­stadt wie­der­um wid­met sich der KI-basier­ten Mobi­li­tät der Zukunft. Un- ter dem Titel AImo­ti­on ste­hen an der Tech­ni­schen Hoch­schu­le Ingol­stadt und ihren Part­nern die Inno­va­ti- ons­po­ten­zia­le in den Berei­chen auto­no­mes Fah­ren, un- bemann­tes Flie­gen und digi­ta­le Pro­duk­ti­on im Fokus8.

Im Sinn eines gleich­zei­tig mög­lichst flä­chen­de­cken- den Effekts der HTA wur­den 50 wei­te­re der neu­en KI- Pro­fes­su­ren im Rah­men eines sog. KI-Wett­be­werb Bay- ern an die Hoch­schu­len ver­ge­ben. Die Aus­wahl der Pro- fes­su­ren wur­de von einer hoch­ka­rä­tig besetz­ten Exper- ten­kom­mis­si­on unter dem Vor­sitz des ehe­ma­li­gen Prä­si­den­ten der Deut­schen For­schungs­ge­mein­schaft, Pro­fes­sor Dr. Peter Stroh­schnei­der, vorgenommen.

Dabei wird die Mehr­heit der aus­ge­wähl­ten Pro­fes­su- ren gemäß der Netz­werk-Phi­lo­so­phie im Ver­bund mit KI-Pro­fes­su­ren ande­rer Hoch­schu­len ein­ge­rich­tet. Das The­men­spek­trum reicht dabei von der Erfor­schung hoch­au­to­ma­ti­sier­ten Fah­rens (Ver­bund Baye­ri­sches KI- Mobilitätsnetzwerk/HAW Lands­hut) über sen­sor­ba­sier- te KI-Sys­te­me in der Pfle­ge (Ver­bund d.DiM — Digi­tal Dise­a­se Manage­ment – per­so­na­li­sier­te Dia­gnos­tik, The- rapie und Versorgung/TH Deg­gen­dorf) bis zur Grund- lagen­for­schung für die Rea­li­sie­rung von ver­trau­ens­wür- diger KI-Soft­ware (Ver­bund Explainable Arti­fi­ci­al and

7 https://www.tf.fau.de/fakultaet/departments-und-lehrstuehle/ arti­fi­ci­al-intel­li­gence-in-bio­me­di­cal-engi­nee­rin­g/ (06.11.2023)

8 Vgl. https://www.thi.de/forschung/aimotion/researchaimotion/ themenfelder/ (06.11.2023)

48 ORDNUNG DER WISSENSCHAFT 1 (2024), 45–50

Ampli­fied Intel­li­gence (XAAI)/Otto-Friedrich-Univer- sität Bamberg).9

Hin­ter der Fest­le­gung der der Künst­li­chen Intel­li­genz ver­schrie­be­nen Maß­nah­men steht also die Kom­bi­na­ti­on einer wis­sen­schafts­po­li­ti­schen Set­zung, auf star­ken Stand­or­ten auf­bau­end, mit in einem anspruchs­vol­len Wett­be­werbs­ver­fah­ren aus­ge­wähl­ten Pro­fes­su­ren in al- len Lan­des­tei­len. Mit dem Wett­be­werb wur­de nicht nur den wei­te­ren Hoch­schu­len die Ver­tie­fung ihrer KI-For- schung in viel­fäl­ti­gen Berei­chen ermög­licht, son­dern durch gemein­sa­me, hoch­schul­über­grei­fen­de und über- regio­na­le Bewer­bun­gen ein KI-Netz über ganz Bay­ern forciert.

Beglei­tend zum deut­li­chen Aus­bau der KI-Kom­pe- tenz der baye­ri­schen Hoch­schu­len wur­den im Zuge der HTA der Baye­ri­sche KI-Rat und die Baye­ri­sche KI- Agen­tur ins Leben geru­fen. Die­se bei­den neu geschaf­fe- nen Ein­rich­tun­gen reprä­sen­tie­ren den not­wen­di­gen struk­tu­rel­len Über­bau des baye­ri­schen KI-Netz­werks: Wäh­rend der KI-Rat die grund­le­gen­den inhalt­li­chen Impul­se setzt, bringt die KI-Agen­tur die ein­zel­nen baye- rischen KI-Akteu­re in Wis­sen­schaft, Wirt­schaft und Ge- sell­schaft in Kon­takt und macht das Netz­werk sichtbar.

Der KI-Rat10 ist ein Gre­mi­um aus 21 inter­na­tio­nal re- nom­mier­ten KI-Exper­tin­nen und ‑Exper­ten, in dem die Hoch­schu­len, die außer­uni­ver­si­tä­re For­schung und die Wirt­schaft jeweils gleich­ran­gig ver­tre­ten sind.

Die KI-Agen­tur11 ent­wi­ckelt kon­kre­te Maß­nah­men zur Wei­ter­ent­wick­lung des baye­ri­schen KI-Öko­sys­tems. Sie orga­ni­siert und unter­stützt Ver­an­stal­tun­gen im Netz- werk, för­dert die Kon­tak­te unter geeig­ne­ten Akteu­ren zur Anbah­nung von Pro­jek­ten und bewirbt das Netz- werk nach innen und nach außen (z.B. über eine Webs­ei- te, Social Media-Akti­vi­tä­ten oder Messeauftritte).

In Zusam­men­ar­beit von KI-Rat, KI-Agen­tur und der Staats­re­gie­rung wur­de inzwi­schen mit „baiosphere“12 auch ein ein­präg­sa­mer Name für das Baye­ri­sche KI- Netz­werk gefunden.

V. Umset­zung des KI-Schwer­punkts an den baye­ri- schen Hochschulen

Die HTA ist ein ganz­heit­li­ches Zukunfts­pro­gramm zur Stär­kung von Wis­sen­schaft, For­schung und Ent­wick- lung, wel­ches auf Dau­er und Nach­hal­tig­keit ange­legt ist. Schon durch die Schwer­punkt­set­zung auf dau­er­haft ver-

9 StMWK (15.05.2020). KI-Wett­be­werb: 50 neue Pro­fes­su­ren mit Fokus auf Künst­li­cher Intel­li­genz für Hoch­schu­len in ganz Bay- ern [Pres­se­mit­tei­lung]. https://www.stmwk.bayern.de/pressemit- tei­lun­g/11941/ki-wett­be­werb-50-neue-pro­fes­su­ren-mit-fokus-auf- kuenstlicher-intelligenz-fuer-hochschulen-in-ganz-bayern.html

füg­ba­re (und nicht ledig­lich anschub­fi­nan­zier­te) Stel­len für Pro­fes­so­rin­nen und Pro­fes­so­ren und ins­ge­samt für wis­sen­schaft­li­ches Per­so­nal wird die­ser Cha­rak­ter deut- lich. Über lang­fris­ti­ge Wir­kungs­zu­sam­men­hän­ge wird man treff­lich strei­ten kön­nen: Jeden­falls soll die High- Tech Agen­da zu einem erfolg­rei­chen und inter­na­tio­nal stark sicht­ba­ren Wis­sen­schafts- und Tech­no­lo­gie­stand- ort maß­geb­lich bei­tra­gen. Die­ser wie­der­um ist Fun­da- ment von Wohl­stand und Lebensqualität.

In Beglei­tung der Umset­zung an den baye­ri­schen Hoch­schu­len haben wir den Über­blick, wie sich die Be- set­zung der Pro­fes­su­ren dar­stellt. Die Gewin­nungs­quo­te bei den Pro­fes­so­rin­nen und Pro­fes­so­ren liegt in der HTA bis­her bei einem Pro­zent­satz von ins­ge­samt 70 %. Spe­zi- ell mit Blick auf die neu­en HTA-KI-Pro­fes­su­ren sind die Zah­len noch erfreu­li­cher: Inzwi­schen konn­ten 78% der Beru­fungs­ver­fah­ren erfolg­reich abge­schlos­sen wer­den. 70 % der Beru­fe­nen waren vor­her außer­halb Bay­erns tä- tig, rund 44 % außer­halb Deutsch­lands. Das zusätz­li­che HTA-eige­ne Spit­zen­pro­fes­su­ren­pro­gramm hat unter- stüt­zend dazu bei­getra­gen, Leis­tungs­trä­ge­rin­nen und Leis­tungs­trä­ger für Leh­re und For­schung in Bay­ern zu gewinnen.

Auch unter Stu­die­ren­den ist Bay­ern gefragt und zwar im zuneh­men­den Maße welt­weit: Nie stu­dier­ten mehr Men­schen in Bay­ern als heu­te (rund 400.000). Gut ein Drit­tel der Erst­se­mes­ter in Bay­ern stammt dabei mitt­ler- wei­le aus dem Ausland.

VI. Aktu­el­le Her­aus­for­de­run­gen in Leh­re und Prü- fungswesen

Im Fol­gen­den möch­te ich die Blick­rich­tung ändern und auf das Top-The­ma der letz­ten Mona­te ein­ge­hen, mit dem alle Hoch­schu­len — Leh­ren­de eben­so wie Stu­die­ren- de — und alle Wis­sen­schafts­mi­nis­te­ri­en der Län­der mit Blick auf KI beschäf­tigt waren: Wel­che Aus­wir­kun­gen haben die plötz­li­che Ver­füg­bar­keit von ChatGPT und ver­gleich­ba­rer Pro­gram­me auf die aka­de­mi­sche Leh­re und vor allem auf das Prü­fungs­ge­sche­hen? Und wel­che Hand­lungs­be­dar­fe ent­ste­hen damit an den Hoch­schu­len und für die zustän­di­gen Landesministerien?

Für gesetz­ge­be­ri­sche Inter­ven­tio­nen wur­de sei­tens der baye­ri­schen Hoch­schu­len bis­her kein Bedarf gesehen.

(06.11.2023)
10 https://baiosphere.org/ai-council/ (06.11.2023) 11 https://baiosphere.org/ai-agency/ (06.11.2023) 12 https://baiosphere.org/baiosphere/ (06.11.2023)

Grei­ner · Künst­li­che Intel­li­genz in der baye­ri­schen Hoch­schul­po­li­tik 4 9

Das neue Baye­ri­sche Hoch­schul­in­no­va­ti­ons­ge­setz (Bay­HIG) gibt den Hoch­schu­len Instru­men­te an die Hand, um im Rah­men ihrer Eigen­ver­ant­wor­tung den Ein­satz von KI bei Prü­fun­gen sach­ge­recht zu regeln. Ins- beson­de­re sind die Hoch­schu­len nach dem gel­ten­den Recht (Art. 84 Abs. 3 Satz 1 Nrn. 1 und 8 Bay­HIG) befugt, den Stu­die­ren­den in Prü­fungs­ord­nun­gen ver­bind­li­che Vor­ga­ben zum Ein­satz von KI bei den ein­zel­nen Prü­fun- gen zu machen. Auch Eigen­stän­dig­keits­er­klä­run­gen kön­nen hier­bei ein geeig­ne­tes Mit­tel sein. Die Hoch- schu­len haben damit die Mög­lich­keit, die Nut­zung von KI als Hilfs­mit­tel — je nach Fach und Prü­fungs­si­tua­ti­on — zuzu­las­sen, gänz­lich aus­zu­schlie­ßen oder die Moda­li­tä- ten einer zuge­las­se­nen Nut­zung dif­fe­ren­ziert zu regeln (z.B. Zulas­sung nur bestimm­ter KI-Sys­te­me, Art und Umfang des zuge­las­se­nen Ein­sat­zes von KI, Kenn­zeich- nungs­pflicht, Doku­men­ta­ti­on u.a.). Es gel­ten hier­bei die- sel­ben Rah­men­be­din­gun­gen wie für den Ein­satz ande­rer Hilfs­mit­tel. Gene­rell müs­sen Stu­die­ren­de Prü­fungs­leis- tun­gen selbst­stän­dig und ohne unzu­läs­si­ge Hilfs­mit­tel erbrin­gen. Es ist daher im All­ge­mei­nen unzu­läs­sig, wenn KI-gene­rier­ten Ergeb­nis­se ohne geis­ti­ge Eigen­leis­tung der Stu­die­ren­den unver­än­dert und nicht gekenn­zeich­net über­nom­men wer­den. Soweit KI ledig­lich inspi­rie­rend oder als For­mu­lie­rungs­hil­fe genutzt wird, erscheint dies in der Regel weni­ger pro­ble­ma­tisch, soweit dies nicht aus­drück­lich unter­sagt ist.

Betrach­tet man den Sach­ver­halt aus Per­spek­ti­ve der Prü­fen­den, greift Art. 85 Abs. 1 Bay­HIG. Danach sind Prü­fungs­leis­tun­gen nur von (natür­li­chen) Per­so­nen zu bewer­ten, was eine Bewer­tung von Prü­fungs­leis­tun­gen durch KI aus­schließt. Ein unter­stüt­zen­der Ein­satz von KI bei der Bewer­tungs­be­grün­dung wäre danach aber denkbar.

Auch für die Anwen­dung von KI in der For­schung ist eine all­ge­mei­ne Rege­lung des Baye­ri­sches Hoch­schul­in- nova­ti­ons­ge­set­zes zu beach­ten. Danach müs­sen die in der­For­schung­Tä­ti­gen­die­Grund­sät­ze­der­wis­sen­schaft- lichen Red­lich­keit beach­ten, wobei die Hoch­schu­len das Nähe­re durch Sat­zung regeln kön­nen. Die­se wei­te For- mulie­rung lässt grund­sätz­lich auch Spiel­raum, um Un- red­lich­kei­ten unter Ein­satz von KI zu erfassen.

Eine enge Zusam­men­ar­beit der Wis­sen­schafts­mi­nis- teri­en der Län­der und der Hochschulrechtslehrerinnen

und ‑leh­rern, um der dyna­mi­schen Ent­wick­lung der Künst­li­chen Intel­li­genz auch im Hoch­schul­recht gerecht zu wer­den, ist zu begrü­ßen. Ein Bei­spiel für gute Zusam- men­ar­beit in der Ver­gan­gen­heit war die Kon­zep­ti­on der Baye­ri­schen Fern­prü­fungs­ver­ord­nung. Hier muss­te in kur­zer Zeit Neu­land beschrit­ten wer­den. Die Hoch­schu- len mach­ten wäh­rend der Coro­na-Pan­de­mie dring­li­che Bedar­fe gel­tend. Gleich­zei­tig muss­ten die Fern­prü­fun- gen rechts­si­cher und daten­schutz­ge­recht aus­ge­stal­tet wer­den. Das Staats­mi­nis­te­ri­um für Wis­sen­schaft und Kunst hat damals eng mit der Wis­sen­schaft zusam­men- gear­bei­tet, um hier rasch und rechts­si­cher gute Grund­la- gen zu schaffen.

VII. Her­aus­for­de­run­gen der Künst­li­chen Intel­li­genz in der Zukunft

Zum Abschluss möch­te ich exem­pla­risch auf eini­ge Her- aus­for­de­run­gen ein­ge­hen, die im Zusam­men­hang mit KI für die Hoch­schu­len rele­vant wer­den kön­nen. Die Chan­cen und Risi­ken im Zusam­men­hang mit der Anwen­dung von KI an den Hoch­schu­len sind mit der rasant fort­schrei­ten­den Ent­wick­lung immer wie­der neu zu bewer­ten. Zugleich bleibt die glo­ba­le Inno­va­tions- land­schaft im Feld der KI unver­än­dert hoch­kom­pe­ti­tiv, was Wis­sen­schaft und Wirt­schaft glei­cher­ma­ßen zu spü- ren bekommen.

Kon­kret erreich­ten uns in den letz­ten Mona­ten wie- der­hol­te Hin­wei­se aus der Wis­sen­schaft, dass die für die Anwen­dung von KI an den Hoch­schu­len ver­füg­ba­ren Rechen­in­fra­struk­tu­ren zuneh­mend an ihre Gren­zen sto- ßen. Dies Ent­wick­lung ist nach­voll­zieh­bar, denn zum ei- nen hat sich mit der HTA die Zahl der KI-Nut­zen­den an den baye­ri­schen Hoch­schu­len deut­lich erhöht. Zum an- deren erhal­ten die Metho­den der KI zuse­hends auch Ein­zug in ande­re Fach­ge­bie­te, d.h. auch dort stei­gen die Rechen­be­dar­fe an. Dar­über erfor­dern die Pro­gram­me immer grö­ße­re Rechen­leis­tun­gen. Wenn Bay­ern im welt­wei­ten Wett­be­werb um die bes­ten Köp­fe künf­tig nicht ins Hin­ter­tref­fen gera­ten möch­te, müs­sen wir also die KI-fähi­gen Rechen­in­fra­struk­tu­ren kon­se­quent aus- bau­en. Andern­falls droht uns der Ver­lust von For­schen- den aller Kar­rie­re­stu­fen und damit auch von künf­ti­gen Fachkräften.

50 ORDNUNG DER WISSENSCHAFT 1 (2024), 45–50

Die rasan­te Ent­wick­lung, die alle Lebens­be­rei­che er- fasst und uns in den nächs­ten Jah­ren beim Aus­bau der Rechen­in­fra­struk­tu­ren for­dert, kann mit­tel­fris­tig zu neu­en Her­aus­for­de­run­gen füh­ren. Mit zuneh­men­der Digi­ta­li­sie­rung stellt sich immer mehr die Fra­ge der Aus- schöp­fung des welt­weit zur Ver­fü­gung ste­hen­den Ange- bots an Ener­gie. Wie kann die Wei­ter­ent­wick­lung der ver­wen­de­ten Hard­ware-Platt­for­men dem ent­ge­gen­wir- ken? Und wie kann die Zuver­läs­sig­keit von KI-Lösun­gen gestei­gert werden?

Für fort­schritt­li­che KI-Lösun­gen ist dar­über hin­aus der Zugang zu gro­ßen Daten­men­gen essen­zi­ell. Dabei müs­sen jedoch Fra­gen der Daten­si­cher­heit und des Da- ten­schut­zes berück­sich­tigt wer­den, wäh­rend zugleich die För­de­rung offe­ner Daten­platt­for­men und die Zu- sam­men­ar­beit zwi­schen ver­schie­de­nen Stake­hol­dern im Vor­der­grund ste­hen sollte.

Die­se und ande­re Her­aus­for­de­run­gen müs­sen wir als Chan­cen begrei­fen: Um unse­re Inno­va­ti­ons­fä­hig­keit zu stär­ken, set­zen wir auf eine Wis­sen­schafts- und Hoch- schul­po­li­tik, die For­schung und Ent­wick­lung för­dert, den Tech­no­lo­gie­trans­fer zwi­schen Hoch­schu­len und Unter­neh­men ver­bes­sert und die Grün­dung von Start- ups unter­stützt. Wir set­zen auf Digi­ta­li­sie­rung und Künst­li­che Intel­li­genz, um neue Lösun­gen für gesell- schaft­li­che Her­aus­for­de­run­gen zu finden.

Micha­el Grei­ner lei­tet die Abtei­lung für Zen­tra­le Ange- legen­hei­ten, IT und Digi­ta­li­sie­rung im Baye­ri­schen Staats­mi­nis­te­ri­um für Wis­sen­schaft und Kunst.